SG West beklagt Verletztenmisere â FK Sarajevo beklagt sich ĂŒber alles andere
Trotz blauem Himmel und Sonnenschein zogen dunkle Wolken ĂŒber den Westplatz. Ein Lazarett von 6 Stammspielern wurde kurzfristig noch um Markus âHotziâ Brecheisen erweitert, der seit dem AufwĂ€rmen an einem dicken Knöchel laboriert. Coach Giosue Robertucci war also noch vor Anpfiff nach einem seiner taktischen Kniffe gefragt und hatte mit Raphael Vetter, der noch nie IV gespielt hat, einen Karo-Buben im Ărmel.
FuĂball gespielt wurde tatsĂ€chlich auch noch. Wie bereits am letzten Sonntag fĂŒhrte derselbe feine Spielzug zum 1:0 â einen scharf getretenen Eckball von der rechten Seite wuchtete Benedikt Goos energisch ĂŒber die Linie. Wie man sie kennt, blieben die SGW-Jungs spielbestimmend und erzwungen einen gefĂ€hrlichen Standard nach dem anderen. Letztlich fĂŒhrte in der 15. Minuten auch einer zum 2:0, bei dem selbst David Beckham mit der Zunge schnalzen wĂŒrde. Julian Samtner köpfte die Hereingabe quer durch den FĂŒnfer, wo Daniel âno a Haschtigsâ Ackermann in gewohnter Manier lauerte und mit der linken Geheimratsecke die Kugel ĂŒber die Linie drĂŒckte. Im Anschluss gab die SGW die Kontrolle etwas aus der Hand und lies Sarajevo besser ins Spiel kommen â vor allem verbal. Die Trainerbank der GĂ€ste stand der Mannschaft hierbei in Nichts nach, abgesehen von Knien und Ellenbögen im Gesicht der SG West Spieler. Nach einer Unaufmerksamkeit in der SGW Hintermannschaft gelang es Sarajevo auch einen Fernschuss ins Tor zu argumentieren bei dem Keeper Matthias Schnitzler wohl im Kopf schon bei der Pausenschorle war.
Zur Erleichterung aller kam die Pause dann auch und Coach wie auch Mannschaft fanden die richtige Worte sich auf das restliche Spiel einzustellen. Die zweite Halbzeit war dementsprechend geprĂ€gt von dem Versuch der SGW das fuĂballerische Niveau zu steigern und der sarajevo-ischen Antwort jegliche Art des Sports im knochenbrecherischen Kern zu ersticken. Der Legende nach streiten sich bis heute Sozialpsychologen um die spielfeldnahen StehplĂ€tze, um aus erster Hand mitzubekommen, wie man sein Spiel so rustikal und knochennahe gestalten, jedoch nach jedem Pfiff 3 Minuten beim Schiedsrichter lamentieren kann. GlĂŒcklicherweise können wir das in einem exklusiven Donald Trump O-Ton zusammenfassen, der ĂŒber den FK Sarajevo sagte âsome of the best people I knowâ. Doch auch er konnte das 3:1 nach erneutem Standard nicht verhindern, als Goos eine weitere Ecke von rechts ĂŒber die Linie wuchtete. Als dann noch Maik Weindl nach toller Vorarbeit von Fabio Grecco zum 4:1 einschob, war das Spiel gelaufen. Leider konnten nicht alle FKâler das akzeptieren und die Schlussviertelstunde war geprĂ€gt von unsĂ€glichem Gejammer aus Richtung gegnerischer Viererkette und Trainerbank. Bei Bedarf haben wir immer etwas Bepanthen und TaschentĂŒcher fĂŒr die geschundene Seele da â einfach kurz durchklingeln.
FĂŒr Sarajevo gilt es die Wunden zu lecken und die positiven Erkenntnisse aus den 90 Minuten mitzunehmen: Ein Spiel zu elft beendet zu haben. FĂŒr die SGW steht bereits nĂ€chste Woche das vermeintlich wichtigste Spiel der Saison an â das Derby gegen Stuttgart Ost. Wir hoffen wieder auf den tollen Support unseres Fans und basteln weiter am Projekt Aufstieg.